Nach intensivem und langem Kampf musste die Vierte bei der Zweiten des SV Hagen die Segel streichen. Am Ende waren es zu viele vermeidbare Fehler, die einen Mannschaftspunkt kosteten, der trotz der deutlichen Niederlage am Ende durchaus drin war.
Mit Georg Schorse Sturm als Ersatz für Norbert fuhren wir nach Hagen und wussten spätestens, als wir die Aufstellung des Gegners sahen, dass es nicht einfach werden würde. Die Hagener hatten die vier ersten Bretter (abgesehen von den gemeldeten, aber bereits lange festgespielten Spielern) komplett an Bord, und auch danach kamen mit den Sandkämper Brüdern zwei erfahrene Spieler. Hinten saßen das Riesentalent Sophia Brunner und ein weiterer Spieler aus der Hagener Nachwuchswundertüte.
Dieser hatte mit Schorse allerdings den ganz falschen Gegner erwischt. Denn Schorse ließ sich vom Ansturm des jungen Hageners nicht beeindrucken und ließ gegen die lange Rochade seines Gegners schnell Bauern aufmarschieren. So war es Schorse, der zuerst durchbrach. und danach war es schnell vorbei, 1:0 für uns.
Robert an Brett 4 hatte zwar schnell Ausgleich, spielte dann aber wie Susi Sorglos, ließ eine eigentlich leicht zu sehende taktische Siegchance aus und kam danach stark unter Druck. In bereits verlorener Stellung übersah er eine schöne Abwicklung des jungen Hageners, der eine sehr starke Vorstellung zeigte, und gab sofort auf. 1:1.
Dagegen hatte Thorsten an Brett 2 einen sehr guten Tag erwischt. Sein Hagener Gegner war früh auf Abwege geraten und einen Zentrumsbauern ohne rechte Kompensation gegeben. Thorsten spielte optimal weiter hatte in der Diagrammstellung den taktischen Durchblick, um eine Qualität zu gewinnen.
Lubbe, Alexander (SV Hagen) – Weist, Thorsten (SV Hellern)
In der Diagrammstellung folgte 17. … d3! 18. Lxd3 Lxb2 19. Tab1 Sxd3 20. Txd3 Lf5 und die Türme werden ordentlich geröntgt. Thorsten ließ auch danach nichts mehr anbrennen und verwertete seinen Vorteil spuverän. 2:1 für uns.
Nun war schon Crunch-Time, die Zeitnotphase brachte an allen noch laufenden Brettern nicht vorhersagbare Verwicklungen. Diesen fiel zuerst Ludger an Brett 1 zum Opfer, der eine sehr schwierig zu verteidigende Stellung mit nur noch wenigen Minuten auf der Uhr nicht halten konnte. In Jürgens Partie an Brett 3 war es zwar der Hagener, der in massiver Zeitnot war, leider aber Jürgen, der im 39. Zug einen zweifelhaften und im 41. (wie so oft passiert es direkt nach der Zeitkontrolle) dann den verlustbringenden Zug machte.
2:3 gegen uns und drei Partien liefen noch, an den Brettern 5 (Alfons), 6 (Stefan) und 7 (Hartmut). Hartmut hatte zwischenzeitlich einen großen Vorteil aus der Hand gegeben und in ein schlechteres Endspiel abgewickelt, dieses aber immerhin in ein gleichfarbiges Läuferendspiel überführen können, in dem er zwar einen Minusbauern hatte, dieser aber ein Doppelbauer war. Nun war es objektiv am besten, nichts zu tun, damit und die Gegnerin damit aufzufordern zu zeigen, wie sie Fortschritte machen wolle.
Ob ein Remis genügen würde, war aber nicht klar, denn Stefan hatte zwar erst einen und dannn zwei Mehrbauern, aber im Endpsiel mit Dame und Turm auf beiden Seiten und etwas luftigem König ist die Verwertung des Vorteiles alles andere als einfach. Alfons spielte ein extrem verwickelte Partie und musst schließlich erkennen, dass einer seiner Türme sich schlicht verirrt hatte. Er gab einen Bauern, um den Turmfang zu verhindern, und landete ebenfalls in einem schwer zu haltenden Endspiel mit Turm gegen Springer+Läufer+Bauer. Zwischenzeitlich verpasste er das zwingende Remis, und schließlich – Humor hat er, dass muss man ihm lassen! – gab er den Turm für den Bauern und ließ sich das Matt mit Springer und Läufer zeigen, das der Hagener locker drauf hatte.
Stefan konnte schließlich zwar die Damen vom Brett bringen, aber nur auf Kosten eines der Mehrbauern und eines im Folgenden sehr remislichen Turmendspiels, das der Hagener souverän hielt. Hartmuts Gegnerin ließ schließlich ihre letzte Gewinnchance – vorher gab es bereits einige – nicht mehr aus und schließlich gingen zwei ihrer Bauern, aber nur einer von Hartmut zur Dame. Das wars, der Mannschaftssieg der Hagener war unter Dach und Fach.
Kein Beinbruch für uns, sicherlich, aber enttäuscht waren wir doch. Wenn man es twas Positives aus der Niederlage herauslesen will, dann dass es wie immer war: Wir halten in der Liga sehr gut mit und haben eigentlich immer die Chance, Punkte zu holen. Aber wir sind auch sehr konstant besetzt, zumeist komplett, und das macht schon sehr viel aus. Ende Mai geht es weiter mit dem Heimspiel gegen Oesede.
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