„Sommer, Sonne, Sonnenschein und – Ferienpass!“ lautet das Motto der vielen Ferienpassaktionen der städtischen Museen, Jugendzentren und Vereine. 2017 wieder mit dabei, und das zum achten Mal in Folge, der SV Hellern. Gleich zwei Angebote gab es, und sie wurden gut genutzt. Ein Bericht von Norbert Sobotta.
Sehr eifrig und mit großem Interesse kamen zu dem 2-tägigen Kurs am Montag und Dienstag 18 Schüler/innen. Am 1. Tag wurden grundlegende Dinge wie die Gangart der Figuren und verschiedene Eröffnungen behandelt. Die 3 goldenen Regeln (Bauer ins Zentrum, Entwicklung der Figuren und König in Sicherheit bringen) wurden eingehend erläutert. Anhand der Italienischen Eröffnung wurden diese Regeln erklärt. Die Spanische Eröffnung und die Russische Verteidigung wurden ebenfalls behandelt.
Am folgenden Tag wurde zunächst das Mittelspiel (Doppelangriff, Fesselung, Ausschalten der Verteidigung, Abzugs- und Doppelschach) anhand von Beispielen erläutert, danach das Endspiel. Das Mattsetzen mit Dame und Turm wurden gezeigt. Selbstverständlich wurde an beiden Tagen auch ausgiebig gespielt, zum Teil auch mit Schachuhren. Dabei wurde das Gelernte natürlich angewandt.
Und, glaubst Du auch, dass ich gewinne?
An dem Turnier am Mittwoch nahmen 14 Schüler/innen teil. In 7 Runden mit einer Bedenkzeit von jeweils 15 Minuten wurden der Sieger und die Reihenfolge ermittelt. Es siegte Jonas mit einem Punkt Vorsprung vor den punktgleichen Juri, Veronika und Celina. Es folgte Victoria vor einem breiten Mittelfeld. Aber auch alle anderen erzielten Erfolge. Das Niveau war recht hoch. Manchmal wurde aber zu schnell gespielt und vermeidbarer Figurenverlust führte zu unnötigen Niederlagen.
Gespanntes Warten auf den nächsten Zug
Die Schüler hatten sehr viel Spaß an den Veranstaltungen und haben einiges dazugelernt. Alle Schüler haben prima mitgemacht. Es wäre schön, wenn demnächst weitere Spieler in einem Schachverein mitspielen. Das Jugendtraining beim SV Hellern in der Klaus-Stürmer-Straße 2 findet jeweils donnerstags um 18.00 Uhr statt.
Gruppenbild mit Damen: Die Hälfte der Teilnehmer an der Ferienpassaktion waren Mädchen!
Eine so hohe Beteiligung hatten wir bisher noch nicht. Sehr erfreulich war auch der hohe Mädchenanteil. An dem Kurs nahmen 7 und am Turnier 6 Mädchen teil. Im Schulschach beträgt der Anteil der Mädchen 14 % und lässt im Frauenbereich deutlich nach. In Deutschland beträgt der Anteil der organisierten Frauen nicht einmal 6%. Damit rangiert Deutschland auf Platz 31 im internationalen Ranking.
Die Bemühungen im Deutschen Schachbund und in der Deutschen Schachjugend, den Anteil der weiblichen Schachspielerinnen signifikant zu erhöhen, scheinen allein aufgrund jahrelanger Erfahrungen wenig Hoffnung zu machen. Aber vielleicht interessieren sich doch neben Jungs mehr Mädchen für den schönen Schachsport. Denn Schach schult logisches Denken, stärkt die Konzentration, regt die Phantasie an, erzieht zur Selbstdisziplin, lehrt Geduld und Ausdauer, fördert strategisches Denken und bildet die Persönlichkeit. Davon profitieren die Spieler und Spielerinnen nicht nur beim Schach.