Bester Dinge und in Vollbesetzung fuhren wir zum Auswärtsspiel nach Fürstenau, einem der nominell drei stärksten Teams der Liga. Absteiger gegen Aufsteiger, das klingt nach einer klaren Favoritenrolle für Fürstenau, aber durch die vielen Verstärkungen waren im Gegenteil sogar wir das leicht favorisierte Team. Und dazu kamen unsere beiden „Ultras“ Locke und Andre, die uns als Zuschauer begleiteten, das ist echte Leidenschaft!
Von Anfang an standen wir ingesamt vielversprechend. Stefan (Brett 6) beschloss, den König einfach in der Mitte stehen zu lassen und die g-Linie für einen Mattangriff auf den kurz rochierten weißen König zu nutzen. Sowohl Alfons (Brett 5) als auch Christian (Brett 7) kamen gut aus der Eröffnung und hatten bald Stellungsvorteile. Ludger (Brett 1) hatte es mit Weiß mit Christophorus Scholz zu tun, und es entstand eine schwierig zu behandelnde Stellung. Robert (Brett 2) war mit Schwarz im zweiten Zug mit seinem Eröffnungswissen am Ende und musste improvisieren, was ihm eine ziemlich passive Stellung einbrachte. Auch Klaus (Brett 4) stand zunächst etwas beengt und musste gegen die Initiative des Gegners hart arbeiten. Bei Thorsten (Brett 3) dagegen hatte man von Anfang an den Eindruck, dass die Partie wie in der ersten Runde nur in eine Richtung laufen würde. Hartmut (Brett 8) hatte gegen einen sehr unorthodox und schnell spielenden Gegner eine verkeilte, geschlossene Stellung, bei der es nach dem Übergang ins Endspiel schwierig werden würde zu gewinnen.
Zuerst lichtete sich bei Hartmut der Nebel. Es ging in ein nicht zu gewinnendes Bauernendspiel, und nach ca. zweieinhalb Stunden stand das erste Remis auf dem Meldeblatt. Thorsten spielte die Partie des Wettkampftages aus Helleraner Sicht. Er trug seinen Königsangriff äußerst umsichtig vor, und trotz der Vorwürfe der Kiebitze (Taktikexperte Andre), er hätte den Angriff früher zum Ende führen können, war es ein Einbahnstraßensieg ohne Gegenchance für den Fürstenauer. Stefan hatte starken Angriff. Dann jedoch konnte der gut verteidigende Fürstenauer die Dame für zwei Türme geben, und die entstehende Stellung war äußerst schwer zu beurteilen. Alfons spielte eine schöne Partie, bis ihm angesichts des hartnäckigen Widerstands seines Gegners irgendwie die Ideen auszugehen schienen, wie er sie zum Gewinn führen konnte. Ganz ähnlich Christian, der Druck über die c-Linie aufbauen konnte, aber angesichts der umsichtigen Verteidigung des Gegners keinen klaren Gewinn finden konnte. Klaus Gegner einen seiner Türme in eine Sackgasse, aus dem dieser nicht wieder herauskam. Klaus dachte fortan nur noch darüber nach, wie er den eingeklemmten Turm gewinnen konnte, und so machte sich sein König auf den Weg. Ergebnis: Schöner Gewinn für Klaus und die 2,5:0,5 Führung für uns.
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Stefan bot Remis an, und Alfons und Christian erhielten Remisgebote. Robert hatte sich zwischenzeitlich befreien können, allerdings ohne eigenes Gegenspiel, die Stellung war verflacht, und auch sein Gegner bot ebenfalls Remis. Schnelles Kopfrechnen ergab: Bei Annahme aller Gebote würde es 4,5:2,5 für uns stehen. Und so kam es dann auch. Blieb Ludger, der die mit großem Abstand härteste Nuss des Tages zu knacken hatte. Scholz spielte geschickt und sehr präzise, und in Zeitnot konnte Ludger die Partie nicht mehr halten. Starke Leistung von Pastor Scholz!
Am Ende also ein 4,5:3,5 für uns und nach den anderen Ergebnissen des Spieltages der (geteilte) erste Tabellenplatz. Die Erfolgsgeschichte geht also noch ein Stückchen weiter …
Ergebnis und Abschlusstabelle (Quelle: Ergebnisdienst auf www.nsv-online.de)