Einen guten Start in die Oberliga schaffte unsere Erste mit dem 4:4 bei der Bremer SG.
Am 21. September startete die Oberliga-Saison. Wir als Aufsteiger haben natürlich nur ein Ziel: Nicht wieder abzusteigen. Mit diesem Ziel ging es zum ersten Wettkampf nach Bremen zur SG, angeführt von Otto Borik.
Gegen 08.30 Uhr fuhren wir los. Da wir in Bestbesetzung antraten, machten wir uns durchaus berechtigte Hoffnungen auf den ersten Punktgewinn. Betrachtet man die DWZ Zahlen, sollte dies ein Wettkampf auf Augenhöhe werden. Das Spiellokal der Bremer war nur schlecht erreichbar, so dass wir etwa gegen kurz vor 11:00 Uhr im Spiellokal eintrafen.
Brett 1: IM Carsten Lingnau – IM Otto Borik = ½ – ½
Gegen den alten Haudegen Otto Borik hatte Carsten lange Zeit optische Vorteile, da Borik eine nicht ganz genaue Nebenvariante spielte. Den leichten Vorteil konnte er leider nicht in den vollen Punkt umsetzen. Schwarz verteidigte sich sehr genau. Am Ende ein verdientes Remis.
Brett 2: Rolf Hundack – Dr. Ingo Gronde -= 0:1
Nach misslungener Eröffnung, drehte Ingo im Endspiel auf und konnte die Wendung herbeiführen. Mit gewohnt starker Endspielleistung schnappte sich Ingo den ersten vollen Punkt für uns in dieser Oberligasaison. Mit reduziertem Material setzt Ingo auf offenem Brett matt!
38.a4?? [38.De7= Gegenfesselung] 38…g6# 0–1
Brett 3: Jörg Stock – GM Michail Zeitlein aka Tseitlin= 0:1
Gegen den bereits in die Jahre gekommenen GM Zeitlein konnte Jörg nach der Eröffnung eine gute Stellung erreichen. Eine Ungenauigkeit führte aber zu einer etwas schlechteren Stellung. Diese Stellung konnte der GM dann routiniert in einen vollen Punkt umwandeln.
Brett 4: Peter Issing – Dirk Hummel = 0:1
Auch von den frühen Remisangeboten seines Gegners ließ sich Dirk nicht aus der Ruhe bringen. Ein ganz souverän herausgespielter Sieg. Im Damenendspiel mit Mehrbauer konnte Dirk einen zweiten Bauern gewinnen um dann sogar den Damentausch zu erzwingen.
37.Td1? [vielmehr musste Weiß mit 37.Df2 die Felder e3 und g3 decken] 37…Dg3! 38.d5?? [Der Bremer wollte wohl kein quälendes Endspiel, nun aber gerät er vom Regen in die Traufe. Aussichtsreicher war daher 38.Tb1 Te3 39.Df2 Txc3 40.Dxg3 Txg3 41.Txb6 c3 42.Tc6 Td3 43.Kf2 Txd4 44.Txc3 Txa4 Der Ausgang dieses Klassikers hängt natürlich von den expliziten Endspielkenntnissen ab.] 38…Te1+!–+ 39.Txe1 Dxe1+ 40.Kh2 De5+ 41.g3 Dxd5 42.Df2 Dc6 43.g4 Dxa4 44.Dxb6 Dc2+ 45.Kg3 Dxc3+ 46.Kh4 De1+ 47.Kh5 De8+ 48.Kh4 a4 49.Dc5 g5+ [Damentausch ist nicht zu vermeiden.] 0–1
Brett 5: Stephan Niendieker – Frank Peters = 0:1
Angesichts einiger nicht so aussichtsreicher Stellungen meinte der Autor dieser Zeilen, eine remisliche Stellung auf Gewinn spielen zu müssen. In starker Zeitnot waren die Verwicklungen allerdings zu kompliziert, so dass Peters mit vielen starken Zügen verdient den Gewinn erzielte.
Brett 6: Davor Krajina – Reinhold Happe = 1:0
Im Evans-Gambit spielte Krajina eine neue Idee. Anstatt klaren Ausgleich zu erzielen, spielte Reinhold leider etwas ungenau. Die Endspielführung von Krajina war dann extrem stark. Sein hervorragend positionierter Springer im Zusammenspiel mit den Türmen brachte Krajina einen verdienten Sieg.
Brett 7: Hajo Bade – Klaus Rust-Lux = ½ – ½
Hajo spielte eine sehr engagierte Partie. Leider konnte Hajo die Gewinnchancen nicht realisieren. Rust-Lux verteidigte sich aber auch zäh. Letztendlich wäre hier vielleicht etwas mehr möglich gewesen.
Brett 8: Olaf Giel – Stefan Röhrich = 0-1
Stefan spielte eine Riesenpartie. In einer sehr scharfen Stellung verteidigte er sich sehr genau und nahm eine Mehrfigur mit ins Endspiel. Hier baute er seinen Vorteil immer weiter zu einer Gewinnstellung aus. Glanzleistung!
40.Tf4?? Ld5!!–+ [Eigentlich müsste man hier den Begriff des Abzugmatts erfinden. Es droht Tc1+ mit schlimmen Folgen] 41.Tf7 [Man sehe: 41.Sd4 Tc1+ 42.Kh2 Th1+ 43.Kg3 h4#] 41…Lc5 [oder 41…Tc1+ 42.Kh2 hxg4 43.hxg4 Th1+ –+ usw.] 42.b4+ Lxb4 43.Tf6 Tc1+ 44.Kh2 h4!! 45.f3 Tc2+ 46.Kh1 Tgc8 47.Sf4 Tc1+ 48.Kg2 T8c2+ 49.Te2 Txe2+ 50.Sxe2 Tc2 [Typische Kampfpartie von Stefan.] 0–1
Letztendlich können wir mit dem Ergebnis wohl zufrieden sein. Wir werden weiter um jeden Punkt kämpfen müssen, um unser Ziel, den Klassenerhalt, zu erreichen. Mal schauen, was die nächsten Spiele bringen. Vielleicht können wir ja in unserem nächsten Spiel (1. Heimspiel) gegen den SK Lister Turm einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Wir bitten um zahlreiche Unterstützung.
Gleichzeitig kann im nahegelegenen Hörner Krug der Wettkampf der 2. Mannschaft verfolgt werden. Im Krug wird dann auch für ausreichend Speisen und Getränke gesorgt sein.
Schachliche Grüße
Stephan