Der Titel ist selbstredend: H3 ist Hellern 3 und H4 dürfte nun klar sein. Was beide verbindet: sie spielen für den selben Verein, sie spielen in der gleichen Klasse und sie haben beide am vergangenen Samstag ihre Wettkämpfe auswärts verloren. Es gab sehenswerte, auch spektakuläre Partien zu sehen. Aber es gab nicht die erforderlichen Punkte. Warum? Mehr im Beitrag von Niels Dettmer.
In der Eröffnung falsch abgebogen
Etwas Erfreuliches gab es: unser Jugendwart Tom Spierenburg hat einen großen Sprung geschafft.
In der letzten Saison kam es 1x als Ersatzspieler zum Zug. Heuer spielt als Stammspieler an Brett 6.
‚Expected Goals‘ gibt es im Fußball, ‚Expected Points‘ im Schach. 0.946 hatte die KI des Schachbezirks für die ersten beiden Runden errechnet. Und was passierte? 2.0! Zwei Siege – das ist SEHR viel mehr als erwartet. Weiter so.

Niels Dettmer: „Es entwickelte sich schnell ein spannender Mannschaftskampf.
Andre Böhme am 8. Brett war als Erster fertig. Gut aus der Eröffnung herausgekommen, war er im Mittelspiel einmal unaufmerksam. Es drohte Qualitäts- oder Figurenverlust und er gab auf. Kurz darauf erfolgte ein Friedensschluß am 5. Brett bei Jürgen Grosser.
Beide Seiten haben sich danach weitestgehend neutralisiert. An Brett 2 war Dominik Suendorf in der Eröffnung falsch abgebogen. Prompt geriet er in Nachteil, den er nicht mehr kompensieren konnte.
Dann folgte auch noch der Friedensschluß an Brett 3 bei Michael Benning und wir lagen 1:3 zurück.
Keine Wende im Finish
Tom (s.o.a. Foto), Locke und ich hatten allerdings gute Chancen unsere Partien zu gewinnen, während Stefan inzwischen nach guter Stellung ums Remis kämpfen musste.
Es kam wie es kommen musste, Stefans Gegner drehte im Endspiel richtig auf und fand eine schöne Matt-Kombination. Damit stand es 1:4.
Leider konnte Locke den Ausknipser nicht finden. In der Analyse fanden sich gleich 6 Möglichkeiten. Am Ende stand er völlig pleite, aber man hatte sich auf eine Punkteteilung geeinigt.
(Anm.: die Partie ist sehr komplex, daher ist die Nachspiel-Option hier)
Blieben noch Toms und meine Partie, welche nach hartem Kampf noch zur Ergebniskosmetik beitragen konnten.

- Bericht: Niels Dettmer
- Fotos: © 2025 Ramin Kaberi
Die Vierte hielt ordentlich mit – vorne!

Die Reserve des Hagener SV war an fast allen Brettern deutlich besetzt. Über den Favoriten in diesem Match musste also nicht diskutiert werden. Über Fairness auch nicht, denn die Hagener verzichteten am ersten Brett auf einen pünktlichen Partiestart. Stefan Ewert hatte eine viertelstündige Verspätung angekündigt und die Uhr wurde angestellt, als er eintraf. Das war fair und wir danken dem Ausrichter dafür nachdrücklich.
Vorne hielte wir anständig mit. Klaus Lapehn besiegte das Talent Mattis Fels nach einer anstrengenden, aber weitgehend ausgeglichenen Partie dank seiner Zähigkeit im Endspiel, was aus Hagener Sicht wohl vermeidbar gewesen wäre. Aber Klaus verbiss sich in die Partie.
Stefan Ewert gewann die Partie am 1. Brett dank eines fürchterlichen Einstellers von Daniel Tietje. Stefan präsentierte im 5. Zug eine sehr starke Neuerung und ging danach mit einem Bauernopfer ins Risiko. Das sah sehr gut aus, denn nach zehn Zügen war Weiß vollständig entwickelt, während (bis auf einen Springer) die schwarzen Figuren auf der Grundlinie standen und mit den Hufen scharrten. Dann wurden sie rausgelassen und nach dem 17. Zug stand Stefan auf Verlust, weil sein Gegner das Zentrum beherrschte. Aber Stefan leistete zähen Widerstand und im 35. Zug gab es großes Kino: Stefan stand vor der Wahl a) einen Zug zu wählen, der ausgleicht oder b) einen katastrophalen Verlustzug zu spielen, der gewinnt! Wenn, ja wenn…
So viel Glück hatten wir an den Brettern 5-8 nicht. Da waren die Gastgeber weitgehend haushoch überlegen, sodass man sich nur über Alfons Thöles Sieg freuen konnte. Aber die Vierte wird ihre Chance(n) noch bekommen.

- Bericht: O. Thal