Gegen die fünfte Mannschaft des Osnabrücker SV holte am gestrigen Samstag die sechste Schachmannschaft des SV Hellern ein 3:3. Ein erfreuliches Ergebnis nach durchweg erfreulichen Leistungen an allen Brettern. Heute Bericht ohne Partieanalysen, die (voraussichtlich) nach dem Training am kommenden Donnerstag folgen.
Seit einer Woche läuft der Ligabetrieb auf Bezirksebene, und die erste Bilanz ist sehr erfreulich: Nur ein kampfloses Ergebnis unter den 48 Partien der Kreisligen Osnabrück und Emsland am vergangenen Samstag und ebenfalls nur jeweils ein kampfloses Ergebnis in der Bezirksklasse und in der 1. Kreisklasse Osnabrück gestern. Auch unsere Sechste konnte komplett antreten, trotz zahlreicher Absagen. Unser Gegner war die Fünfte des Osnabrücker SV, die mit zahlreichen routinierten Spielerinnen und Spielern antraten. Wir hatten mit Juri Gernhardt und mir (Robert Gillenkirch) drei Spieler aus der ersten Sechs aufzubieten, dazu kamen Victoria Rygol, David Siemer und Maximilian Rygol.
Der Aufbau Spielmaterials war schnell erledigt, Desinfektion des Materials unnötig, denn die Holzfiguren und Bretter standen über ein Jahr unbenutzt im Schrank. Impfnachweise (erfreulich: Die Imfquote der Erwachsenen lag bei 100%) wurden geprüft, und dann konnte es losgehen.
Nach der Papierform gab es nur an den Brettern 2 und 3 Duelle auf Augenhöhe, denn sowohl an Brett 1 als auch an den Brettern 4-6 war der DWZ-Unterschied so groß, dass alles andere als ein ganzer Punkt für uns an Brett 1 und für den OSV an den Brettern 4-6 einer Sensation gleich gekommen wäre. Diese Sensation blieb aus:
Im Einzelnen:
David an Brett 5 freute sich nur wenige Züge lang über eine ruhige Eröffnung, denn Hugh Byron setzte nach 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6, 3. Lc4 Lc5 mit dem scharfen 4. c3 fort. David spielte die folgenden Züge nach Lehrbuch, vergass aber später die Königssicherheit, womit er sich ein Matt „einbrockte“, das Byron mit dem Duo Dame und Springer gelang. Schade! Aber eine perfekte Partie zum Lernen und Aufbauen auf guten Ansätzen.
Sowohl Victoria als auch Maximilian kamen gut aus der Eröffnung und entwickelten ihre Figuren. Recht plötzlich aber fehlte ihnen Material, bei Victoria war es nur eine Figur, bei Max aber gleich die Dame. Das war angesichts der Routine ihrer Gegner zu viel. Aber auch hier: Sehr gute Ansätze, und prima Lernmaterial fürs nächste Training.
Juri wollte Skandinavisch spielen, aber seine Gegnerin Sigrun Daviter nicht: 1. e4 d5 2. Sc3. Juris Gesicht sagte so etwas wie „was soll das denn?“, dann schlug er einfach auf e4 (Hauptzug: d5-d4) und ist damit immerhin in Gesellchaft des ehemaligen Schachweltmeisters Vladimir Kramnik (Kramnik – Topalov, Norway Chess Blitz 2014). Danach setze Juri zunächst etwas ungenau fort, fand aber bald einen guten Plan, Druck auf die weiße Rochadestellung aufzubauen. Sigrund Daviter aber ließ sich nicht überrennen und so gingen beide in ein Turmendspiel, in dem Juri in einer kritischen Stellung lange nachdachte, um schließlich den aktivsten (und besten? Donnerstag werden wir es analysieren) besten Zug spielte. Topp! Die Osnabrückerin fand wohl nicht die stärkste Erwiderung, und so war das Ergebnis ein Trio aus starkem König, aktivem Turm und gefährlichem Freibauern. Ein Trio, das sich (ander als ein gewisses gut bekanntes Triell) als unschlagbar erwies. Punkt für Hellern!
Juri ragte also am Ende aus einewr starken Mannschaft als Matchwinner (so fühlte es sich an) heraus. Und dies an einem Nachmittag, auf den wir lange gewartet haben: Sechs spannende und schöne Partien, freundliche und sympathische Gegner mit viel Sportsgeist und am Ende mit einem Punkt sogar etwas Zählbares für die Mannschaft. So kann es weitergehen! Und wird es, am 9. Oktober in Lemförde.