Erste verliert in Lüneburg

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Da wir am letzten Spieltag mit einer Niederlage den Klassenerhalt in der Oberliga sichern konnten, fuhren wir trotz des Ausfalls unsere beiden Spitzenspieler Ingo und Jörg nach Lüneburg. Da Lüneburg nur mit einem klaren Sieg weiter vom Klassenerhalt träumen durfte, waren wir sicher, dass Lüneburg noch mal mit stärkster Besetzung antreten würde. An Brett 1 hatten wir daher den starken GM Falko Bindrich erwartet.

In Lüneburg erwartete uns eine Überraschung. Bindrich und auch ein paar andere Stammspieler waren nicht aufgestellt, dafür aber mit Blancke und Krumböhmer starke Ersatzspieler.

Turm LüneburgSV Hellern               4½-3½
1Schreiner,TillLingnau,Carsten0 : 1
2Rehbein,DetlefHummel,Dirk½ : ½
3Rabeler,GertNiendieker,Stephan½ : ½
4Rick,UweHappe,Reinhold0 : 1
5Becker,StefanBade,Hans-Juergen½ : ½
6Seedorf,SvenRoehrich,Stefan1 : 0
7Blancke,StefanGrosser,Juergen1 : 0
8Krumboehmer,JuergenBoehme,Andre1 : 0

Brett 1: IM Lingnau – FM Schreiner

Carsten war theoretisch wieder einmal top vorbereitet. Eigentlich hatte er sich nur auf GM Bindrich vorbereitet, aber auch gegen Schreiner war er hervorragend präpariert. In einer scharfen Variante des Meraner Systems opferte Carsten einen Bauern und erhielt hierfür starkes Spiel. Von dem restlichen Team verstand keiner Carstens Bauernopfer, bis auf Reinhold, der dies in seinem Fernschachrepertoire hat. Schreiner verteidigte sich allerdings auch sehr gut, so dass Carsten wieder über seine Endspielkünste zum Erfolg kommen musste. Bei ungewöhnlicher Materialaufteilung kein leichtes Unterfangen, dass Carsten allerdings bravourös löste.

Insgesamt eine bärenstarke Saison von unserem Spitzenbrett. Auch wenn Carsten nach der Partie von Kaffeehausschach sprach.

Lingnau (2407) – Schreiner (2331)
mm_h1_20150315_dia_01
23.Dd2 Danach steht Weiß laut Stockfish auf Verlust. Der Lüneburger spielte nun 23…Sf6
Die Engine entkorkt stattdessen 23…La6!!, was den Tf1 ins Visier nimmt und mit b5-b4 die Karten aufdecken will. Nach 24.Se2 Se5 gilt es f3 zu decken und 25.Kg2 b4 zeigte die heimische Post-Analyse, dass es Weiß schwer hat, die Stellung zu halten. Insofern hat der Internationale Meister mit seiner selbstkritischen Bemerkung angedeutet, dass in der Partie mehr steckte, als man auf den ersten Blick erkennen kann.
1–0

Brett 2 : Rehbein – Hummel

Rehbein spielt mit Weiß eine sehr sichere Eröffnung, so dass Dirk einen schweren Stand hatte. Gerne hätte er einen Vorteil aus der Stellung herausholen wollen. Letztendlich gab die Stellung aber nur ein Remis her. Trotzdem ein toller Kampf von unserem Fighter Dirk, der jede Partie auskämpft und auf der Rückfahrt zum Motivator für unseren letzten Wettkampf wurde.

Brett 3: Niendieker – FM Rabeler

In einer wenig ereignisreichen Partie trennten sich die Kontrahenten früh mit einem Remis.

Brett 4: Rick – Happe

Nach etwas unglücklicher Eröffnung, musste Reinhold auf einen groben Schnitzer seines Gegners hoffen. Dieser spielte zunächst eine sehr sichere Partie mit hervorragenden positionellen Kenntnissen. Im entscheidenden Moment griff Rick allerdings taktisch fehl, so dass aus einer Gewinnstellung eine Stellung mit Minusfigur wurde und Aufgabe. Hier hatte Reinhold das Glück, dass im Wettkampf gegen Delmenhorst fehlte.

Brett 3: Niendieker – FM Rabeler

In einer wenig ereignisreichen Partie trennten sich die Kontrahenten früh mit einem Remis.

Brett 4: Rick – Happe

Nach etwas unglücklicher Eröffnung, musste Reinhold auf einen groben Schnitzer seines Gegners hoffen. Dieser spielte zunächst eine sehr sichere Partie mit hervorragenden positionellen Kenntnissen. Im entscheidenden Moment griff Rick allerdings taktisch fehl, so dass aus einer Gewinnstellung eine Stellung mit Minusfigur wurde und Aufgabe. Hier hatte Reinhold das Glück, dass im Wettkampf gegen Delmenhorst fehlte.

Brett 5: Bade – Becker

Auch Hajo konnte leider keinerlei Vorteil in seiner Stellung mit Weiß nachweisen. Becker spielte sehr kenntnisreich und sicher, so dass auch hier ein Remis unausweichlich wurde. Der leichte optische Vorteil war leider nicht entscheidend. Insgesamt spielt auch Hajo jedoch eine ganz starke Saison ohne Aussetzer.

Brett 6: Seedorf – Röhrich

Stefan hat momentan viel Pech. Nachdem er eigentlich regelmäßig diese Saison gut aus der Eröffnung herauskam, betrat er diesmal leider theoretisches Neuland. Seedorf konnte früh einen Bauern gewinnen. Stefan versuchte zwar taktisch Gegenspiel zu erlangen, verlor dabei aber die Kontrolle über die Stellung und weitere Bauern. Am Ende stand leider die Null.

Brett 7: Grosser – Blancke

Jürgen hätte der Held werden können. Nach toller Eröffnung stand Jürgen eigentlich schon klar besser. Leider verlor er in der entscheidenden Stellung den Mut…. und geriet so in ein schlechtes Endspiel. Leider konnte Jürgen dies nicht halten. Hier wäre mindestens ein Remis verdient gewesen.

Grosser (1859) – Blancke (2276)
mm_h1_20150315_dia_02
27.Tfe2? sah auf den ersten Blick gut aus, da Weiß die Türme verbindet und in einer hebelstarken Stellung eine Drucksäule aufgebaut hat. Besser ist jedoch 27.Txd1! Txd1+ 28.Tf1 (aber nicht 28.Kg2 Le4+–+) 28…Td2 29.Tf2! und auf der zweiten Reihe gibt es nichts zu holen. 29…Td4 und hier ist der Bf4 gedeckt, was Weiß nutzt, um seinen König besser zu positionieren. 30.Kg2 Le4+ 31.Kg3=
27…Lg4! 28.Te3 Txe1+ 29.Txe1 Td4 30.Tf1 Lh3 31.Tf3 Lf5 32.a4 Le4 33.Tf2 und hier ist der weiße König abgeklemmt und steht damit sehr unsicher
0–1 (41.)

Brett 8: Krumböhmer – Böhme

Andre kam in seiner 2. Oberligapartie dieses Jahr eigentlich gut aus der Eröffnung. Leider griff auch er fehl und stellte damit die Partie ein. Auch hier wäre ein Remis wirklich verdient gewesen. Andre spielt sehr couragiert, wurde aber leider nicht belohnt.

Trotz deutlicher nomineller Unterlegenheit an den letzten beiden Brettern wären hier Punkte möglich gewesen. Insgesamt eine starke kämpferische Leistung unserer Mannschaft. Insgesamt eine ärgerliche Niederlage.

Im letzten Spiel werden wir gegen Göttingen versuchen, einen guten Saisonabschluss hinzubekommen. Wir hoffen wieder auf zahlreiche Unterstützer und werden alles, geben um die Saison mit einem Sieg abzuschließen. Göttingen wird versuchen die letzten fehlenden Brettpunkte zum Klassenerhalt zu sammeln und sicherlich mit starker Besetzung antreten. Insgesamt für die Kiebitze und unsere Fans sicherlich ein sehr attraktiver Wettkampf.

Außerdem heißt es Daumen drücken für die Zweite, die wahrscheinlich wieder im Hörner Krug antreten wird. Allerdings muss die Zweite auf einen Ausrutscher von Esens im letzten Spiel hoffen, um aus eigener Kraft in die Landesliga aufsteigen zu können.

Vielleicht gelingt ja eine kleine Sensation und eine tolle Saison für die erste und zweite Mannschaft würde mit einem Paukenschlag zu Ende gehen.

VG Stephan