Vierte: Unentschieden auch im zweiten Osnabrücker Stadtderby

Nach dem 4:4 gegen die Zweite vom Osnabrücker SV stand am 1. April das nächste Derby auf dem Programm: Gegen die Dritte der SG Osnabrück ging es in die Lagerhalle. Wir waren sehr zuversichtlich, dort etwas zu holen, hatten wir doch bis auf den festgespielten Stefan Ewert alle an Bord und für Stefan mit Joe Santos einen Ersatzmann, den wir uns nicht besser hätten backen können. Der Wettkampf war nichts für schwache Nerven, denn am Ende wurde es ganz knapp. UPDATE

Einzelergebnisse:

SG Osnabrück 3 SV Hellern 4 4 : 4
Dabbert, Jochen (1985) Wöllermann, Ludger (1823) 1/2 :  1/2
Gausmann, Ralf (1919) Rothe, Martin (1792) + :
Hallmann, Michael (1703) Gillenkirch, Robert (1828)  1/2 :  1/2
Konert, Bertram (1687) Dettmer, Niels (1750)  1/2 :  1/2
Korel, Alexander (1867) Gausmann, Jens (1642) 1 : 0
Schirmer, Thomas (1598) Thöle, Alfons (1682)  1/2 :  1/2
Minne, Uwe (1298) Santos, Joe (1762) 0 : 1
Bruweleit, Heinz (1140) Weist, Hartmut (1533) 0 : 1

Vier Siege zum 2:2

Wie so oft: Je näher der Spielort, desto später kommen die Teilnehmer. Um 16 Uhr waren sowohl wir als auch die SG erst zu Siebt, und anders als unser Gegner sollten wir nicht mehr Acht werden: Martin Rothe blieb verschollen und hatte es wohl nicht rechtzeitig aus seinem Urlaub zurück geschafft. Joe allerdings brachte das Kunststück fertig, den 1:0 Rückstand nach einer Stunde zu vermeiden, weil er da bereits gewonnen hatte. Seinen unkonventionell eröffnenden Gegner hatte er bald völlig überspielt, und sein Königsangriff war unwiderstehlich. Toller Auftritt von Joe und Mut für den Rest der Mannschaft.

Nach ca. zwei Stunden zeichneten sich zwei weitere Entscheidungen ab: Hartmut Weist hatte zwar in ein Endspiel übergeleitet, das ihm objektiv wohl keine Vorteile bot, dafür aber zeigte sich nun seine größere Spielstärke. Schließlich entschied er die Partie im Turmendspiel für sich. 2:1 für uns, aber der Ausgleich der SG’ler folgte bald. Jens Gausmann hatte eine wilde Partie mit asymmetrischen Rochaden angezettelt. So etwas entscheidet sich oft nicht auf den Angriffsflügeln, sondern im Zentrum. So auch hier. Für Jens ging es leider nicht gut aus, denn nachdem die Damen getauscht waren und beiden Königen keine Gefahr mehr drohte, blieb ihm eine weitgehend zerfranste Stellung, die ihm sein Gegner routiniert ruinierte und so für die SG ausglich.

Vier Remis zum Schluss

Ab da wurde es zäh. Ludger hatte wie immer eine geschlossene Position auf dem Brett, und beide Spieler am Spitzenbrett lavierten lange Zeit, ohne dass sich die Stellung vereinfachte. Aber Ludger hielt seinem starken Gegner stand und die Partie auch nach vier Stunden noch immer ausgeglichen. Robert hatte sich für den Nachmittag Geduld auferlegt und baute sich zunächst verhalten auf, um dann beim Übergang ins Endspiel mit jeweils T+T+L erst ein positionelles Plus und dann eine Stellung mit Mehrbauern herauszuholen, die stark nach einem ganzen Punkt roch. Niels spielte erneut eine seiner typischen Partien, in denen die Kiebitze eigentlich keine Ahnung haben, wie er steht. (Weiß er selbst das immer? Auch das wissen die Kiebitze nicht.) Diesmal allerdings stand er definitv schwierig, nachdem er es verpasst hatte, den gegnerischen Turm auf e1 selbst abzutauschen und so seinem Gegner die Initiative überließ. Alfons schließlich hatte wie Robert ein Endspiel T+T+L auf beiden Seiten, allerdings mit einer weitestgehend geschlossenen Bauernstruktur. Die Position war so statisch, dass Alfons es sogar fertig brtingen konnte, einen Bauern zu verlieren, ohne danach schlechter dazustehen.

Schließlich einigten sich Niels und Betram Konert auf Remis, und es blieben noch drei Partien: Alfons mit Minusbauer, aber wohl remiser Stellung, Robert mit Plusbauer und wohl gewonnener Stellung, und Ludger mit einem Endspiel L+S gegen L+L und unklaren Aussichten. Es kam wie es kommen musste: Der flotte Remis-Dreier (ja, ungefähr so anzüglich, wie klingt) wurde vorgeschlagen und von den Mannschaftsführern schließlich besiegelt. Hier die drei Remis-Schlussstellungen:

Links: Wöllermann – Dabbert, Stellung nach dem 40. Zug von Schwarz. Mitte: Gillenkirch – Hallmann, Stellung nach dem 41. Zug von Weiß. Rechts: Schirmer – Thöle, Stellung nach dem 41. Zug von Schwarz.

Und nun?

Selten war die Bezirksliga so ausgeglichen wie in dieser Spielzeit. Sieben Mannschaften unterscheiden sich nur marginal in ihren Spielstärken, nur Hagens Zweite und Bentheim-Nordhorn fallen heraus. Abgesehen von diesen beiden Mannschaften gab es nur drei mal klare Ergebnisse, dagegen zwölf mal ein knappes 4.5:3.5 oder ein 4:4. Am Ende werden die Brettpunkte über den Abstieg entscheiden und, sollte Hagen wieder nicht aufsteigen wollen, möglicherweise sogar über den Aufstieg. Wir haben es am letzten Spieltag selbst in der Hand, ein Mannschaftpunkt (oder zwei) gegen Hagen reichen, aber das wird natürlich nicht einfach.

UPDATE   Die Ergebnisse des Spieltags liegen nun vor. Hollage schlägt Hagen und ist aus der Gefahrenzone, dasselbe gilt wie zu erwarten für Lingen. Drei Mannschaften liegen mit 5 Punkten am Tabellenende: Veldhausen, Nordhorn-Blanke 4 und Bentheim-Nordhorn, die Nordhorn-Blanke klar geschlagen haben und mit dem 4:4 zuvor gegen Lingen 2 einen ganz starken Schlussspurt hinlegen. Aber da sie kein Spiel mehr vor sich haben, wird es beim letzten Tabellenplatz und damit beim Abstieg bleiben. Und wir? Wir haben es ebenfalls geschafft, jedenfalls wenn am Ende nicht mehr als zwei Mannschaften absteigen. Denn in der letzten Runde spielen Veldhausen und Nordhorn-Blanke 4 gegeneinander, und nur einer der beiden kann uns einholen. Holen wir in hagen ein oder zwei Mannschaftspunkte, kann uns gar nichts passieren. Aber auch eine knappe Niederlage dürfte am Ende reichen. Mehr weiß das Liga-Orakel.