Vierte: Weiterer Schritt in Richtung Klassenerhalt

hellern4_logoMit Meppen kam unser Mitaufsteiger zu unserem Heimspiel der vierten Runde. Nachdem wir uns in der vergangenen Saison 4:4 getrennt hatten und so beider Aufstieg sicherten, war diesmal ein Sieg das feste Vorhaben, um weitere wichtige Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Und das gelang, wenn auch mit einigem Glück.

In „geplanter Stammformation“, d.h. mit Stefan Grasser und Hartmut Weist für Stefan Ewert und Martin Willmann, waren wir prima besetzt und vor dem Heimspiel gegen die kampfstarken Meppener guter Dinge. Aus dem Doppelheimspiel mit der Fünften zusammen wurde zwar aufgrund der Absage der Hagener (aus traurigem Anlass) leider nichts, aber dennoch waren einige treue Kiebitze da, allen voran Locke und Andre, der trotz Erkältung Beistand leistete.

Da ich (der Berichterstatter) diesmal die letzte Partie des Abends spielte, muss der Bericht recht kurz ausfallen, denn ich habe von den anderen Partien einfach zu wenig mitbekommen. Immerhin so viel: Bei Ludger ergab sich nach einigen Zugumstellungen schließlich eine königsindische Stellung, in der Weiß zwar optisch besser stand, aber nichts erzwingen konnte, ohne seine eigene Position zu schwächen. So einigte man sich nach knapp zwanzig Zügen auf ein friedliches Remis, Ludger wird damit – immerhin Schwarz gegen den stärksten Meppener – zufrieden sein. Ähnlich erging es Jürgen, von dessen Brett recht schnell fast alle Leichtfiguren verschwanden. Die Stellung war zwar dennoch zweischneidig, aber Jürgen nahm das Remisgebot nicht ungern an. Thorsten kam nicht allzu gut aus der Eröffnung, und sein Gegner stand irgendwann mit der besseren Bauernstruktur und dem Läuferpaar dar; Thorstens Stellung war bald im höheren Sinne verloren. Dafür stand Stefan besser, während sich die Waagschale an allen anderen Brettern noch zu keiner Seite neigen wollte.

In der letzten dreiviertel Stunde vor der Zeitkontrolle ging wie immer alles drunter und drüber. Hartmut überzog seine Stellung und landete in einem verlorenen Endspiel. Robert luchste seinem Gegner einen Bauern ab und stand technisch wohl auf Gewinn. Norbert stand eingermaßen, erhielt ein Remisgebot und akzeptierte es sogleich . Aber der Wettkampf lief allenfalls auf ein 4:4 hinaus. Da erlebte Thorsten ein kleines Schachwunder und drehte seine Partie nach einem taktischen Versehen seines Gegners mit einer Springergabel. Jaja, die Springergabeln, diesmal war es wieder eine, und diesmal zu unseren Gunsten. Man sagt ja immer, das Läuferpaar sei stark, und Läufer in offenen Stellungen auch besser als Springer. Dass ich nicht lache! Keine Ahnung, ab welcher Spielstärke diese Weisheiten zutreffen, aber in der Bezirksliga und darunter wohl kaum. Wahrscheinlich sind dort einfach immer die Springer besser, denn die sind taktsich einfach die komplizierteren Genossen, und wer sie hat, hat stets die Chance auf ein Familienschach!

Wie dem auch sei, plötzlich hatte sich das Blatt gewendet. Hartmut hatte zwar verloren, aber Stefan seinen Stellungsvorteil in Materialvorteil und diesen in den vollen Punkt umgewandelt, und so führten wir nach Thorstens Gewinn 3,5 zu 2,5. Hier Stefans schöne Gewinnführung:

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Viktor Keller (Meppen) – Stefan Grasser (Hellern)
links: Stellung nach dem 15. Zug von Weiß   rechts: Stellung nach dem 25. Zug von Weiß

(Linkes Diagramm:) 15. … De5!? Stefans Dame schwingt zum Künigsflügel. 16. Lb2 Dh5 17. h3 d6! 18. Lf1? exd5 19. exd5  Lc8 20. h4 Lf5 und Weiß hat bereits große Probleme. Wenig später dann verpasste Stefan zwar eine schöne taktische Pointe, brachte aber die Partie auch so sicher nach Hause (siehe rechtes Diagramm): Hier wählte Stefan den unspektulär-sicheren Weg 25. … Lb3 26. Db1 Lxc4 und später 0:1 (45. Zug), hätte jedoch mit dem überraschenden 25. … Sb3! die Qualität eingesackt, denn 26. Txe8+ scheitert an 26. … Txe8 27. Txc2 Dd1!! und Weiß ist paralysiert.

Es blieben nur noch Alfons und Robert. Alfons hatte die Zeitnot einigermaßen überstanden, musste aber sehr genau spielen, um nicht in Nachteil zu geraten. Robert dagegen hatte die Zeitkontrolle mit einer technisch wohl gewonnen Stellung überstanden. Da wir aber nur noch zwei Remis brauchten, wurde es bei Robert nichts mit dem ganzen Punkt: Alfons hielt die Stellung, und als dies klar war, kam es zum doppelten Remisschluss, der Erfolg war gesichert.

Hier die Einzelergebnisse, alles weitere auf NSV-Online:

SV Hellern 4 SK Meppen :
Wöllermann, Ludger (1825) Vormann, Dirk (1833) ½ : ½
Weist, Thorsten (1683) Brümmer, Nils (1825) 1 : 0
Grosser, Jürgen (1848) Henning, Johannes (1814) ½ : ½
Gillenkirch, Robert (1803) Armbrust, Stephan (1739) ½ : ½
Schütt, Norbert (1756) Dr. Nürenberg, Reinhard (1438) ½ : ½
Thöle, Alfons (1722) Hüser, Wilhelm (1536) ½ : ½
Grasser, Stefan (1667) Keller, Viktor (1506) 1 : 0
Weist, Hartmut (1612) Schäfer, Leo (1525) 0 : 1

Aufgrund der Personalsorgen in der Dritten sind einige von uns an diesem Wochendende gleich doppelt im Einsatz. Haut rein, Jungs!. Für die Vierte geht es im Februar nach Spelle, wieder ein Wettkampf, in dem wir nominell unterlegen sein werden. Aber was heißt das schon in dieser Liga!