Hellern III: Das Gesetz der Serie

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Im Vorfeld des siebten Spieltags der Bezirksliga deutete sich unter Berücksichtigung von ein wenig Kaffeesatzleserei bereits ein Heimsieg gegen die Schachfreunde aus Bentheim/Nordhorn an. Am dritten Spieltag waren wir ohne Ausfall gegen den SV Veldhausen angetreten und hatten mit 4,5 gewonnen. Am fünften Spieltag gab es gegen Spelle ebenfalls keine Absagen und wir gewannen erneut mit 4,5. Erfreulicherweise waren dann an diesem siebten Spieltag wieder alle Spieler an Bord – und wir gewannen tatsächlich schon wieder mit 4,5. Das Gesetz der Serie hatte wieder zugeschlagen!

Den Auftakt machte diesmal MF Stefan Ewert. Am siebten Brett willigte er gegen Jürgen Berling in ein schnelles Remis ein (0,5:0,5). Die Taktik, auf die scheinbar besser stehenden Bretter zu vertrauen, ging auf: Leonardo Santos lies an Brett 6 seinem Gegner Peter Remmel keine Chance und kassierte im Mittelspiel eine Figur ein, woraufhin der Gegner aufgab. Der Spielstand wurde damit auf 1,5:0,5 erhöht. „Brösel“ Uwe Kuchemüller bot an Brett 3 seinem Gegner Manfred Fietkau ein Remis an, was dieser jedoch nach Rücksprache mit seinem Mannschaftsführer wegen des Rückstandes nicht akzeptierte, und so musste weitergespielt werden. Fietkaus flexibler Springer beherrschte trotz des „Herumstehens“ im Zentrum wichtige Felder – und zwar so „unauffällig“, dass Brösel leider eine komplette Figur verlor und sich das Endspiel nicht mehr zeigen lassen wollte (Aufgabe zum 1,5:1,5).

Kurios verlief das Partieende an Brett 4: Thomas Grossers Gegner Peter Pischke wollte vom Helleraner Mannschaftsführer eine Stellungnahme erwirken, ob es denn erlaubt sei, dass Thomas ihn unter dem Tisch zwei Mal angestoßen und bei jedem Stoß einen Bauern einkassiert hätte. Als klar war, dass er das tatsächlich ernst meint, wurde SF Pischke informiert, dass die FIDE-Regeln für versehentliche Berührungen keine Sanktionen vorsehen – worauf Pischke die Partie aufgab (2,5:1,5). Franz Ernst musste derweil am Spitzenbrett dem starken Tim Remmel ebenfalls im Mittelspiel eine Qualität geben, kam aber aus dem Angriff auf seinen teilweise bereits freigelegten König nicht heraus und musste folgerichtig die Niederlage akzeptieren (2,5:2,5).

Jetzt spielten noch Jürgen, Dominik und Joe. Keiner der drei stand auf Verlust, aber ob es für einen Mannschaftssieg reichen würde? Jürgen Grosser spielte am zweiten Brett gegen Rainer Drescher bereits seit geraumer Zeit mit dem Luxus einer Mehrfigur, geriet aber in einen gefährlichen Gegenangriff und spielte mit dem Gedanken, die Partie remis zu geben. Doch wir zögerten – woher sollte denn dann der Mannschaftssieg kommen? Dominik Suendorf konnte sich an Brett 5 gegen Laurenz Thünemann Zug für Zug aus einer etwas gedrückten Position befreien und begann dann, die Partie im Endspiel an sich zu reißen. Und dann überschlugen sich an diesen beiden Brettern die Ereignisse: Dominik zwang seinen Gegner zur Aufgabe (3,5:2,5) und beinahe zeitgleich erhielt Jürgen ein Remisangebot, was wir annahmen (4:3).

Und jetzt lag’s an Joe: in einem Damenendspiel mit Minusbauer musste er an Brett 8 gegen Helmut Bock den letzten halben Punkt holen. Joes Remisangebot wurde von SF Bock konsequenterweise abgelehnt. Beide Spieler boten sich gegenseitig mehrfach den Damentausch an – doch für beide war es in der jeweiligen Situation nicht günstig, so dass das Herumtaktieren weiterging. Doch Bocks Fehler entschied dann den Mannschaftskampf: Er gab der Dame von Joe eine Lücke, die diese zu diversen Schachgeboten nutzen konnte ohne Chance auf ein sicheres Feld für Bocks König. Kurze Zeit später wurde die Partie dann doch remis gegeben und wir hatten tatsächlich 4,5:3,5 gewonnen!

Mit 8 Mannschaftspunkten hat die dritte Mannschaft bereits jetzt, zwei Spieltage vor Saisonende, so viele Punkte erreicht wie in der gesamten letzten Saison. Durch die Ergebnisse der Konkurrenz steht übrigens auch der Klassenerhalt fest. Ab jetzt können wir uns sozusagen „zurücklehnen“ und ein wenig rechnen: gelingt uns ein zum Saisonende ein Platz in der oberen Tabellenhälfte?

Weiter geht’s übrigens am letzten Mai-Wochenende (30.05.2015) mit einem Auswärtsspiel bei der SG Oesede-Georgsmarienhütte.

Stefan Ewert

Einzelergebnisse (Quelle: Ergebnisdienst des Niedersächsischen Schachverbandes)
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